Städte
Karte
Astana
17:53
morgen:

Währung:
KZT / Tenge

Kurs
1€-

Kasachstan: Hochschulbildung

 
 

Hochschulbildung

Militärhochschule Kasachstan

Die Hochschulbildung in Kasachstan setzt die abgeschlossene Mittelschulbildung voraus. Es gibt folgende Arten der Hochschulbildung: Universität, Akademie, Institut und diesen gleichgestellte Einrichtungen wie Konservatorium, Hochschule, Fachhochschule. In der Hochschulstruktur sind nach der Bildungsreform von 1999 drei Stufen vorgesehen:
-  Grundausbildung mit dem Abschluss Bakkalaureat;
-  Höhere Spezialausbildung mit Diplomabschluss;
- Wissenschaftlich-pädagogische Ausbildung mit Magistratur.

Den Universitäten und Hochschulen bleibt die mehrstufige Ausbildungsstruktur ihres künftigen Lehrpersonals selbst überlassen. Das Hochschulsystem umfasst 168 Hochschulen. Von den 56 staatlichen Universitäten haben neun der Status einer Nationalen Universität. 112 der Hochschulen sind nichtstaatlich. Sprachen werden an 47 Hochschulen gelehrt 3000 Studenten kommen jährlich aus 43 Ländern, darunter den GUS-Ländern und den baltischen Staaten.
Laut Statistik der letzten Jahre wollen über 75 Prozent der kasachstanischen Schulabgänger, die studieren wollen, ihr Studium an einer heimischen Hochschule absolvieren. Das kasachstanische System der Hochschulbildung hat im vergangenen Jahrzehnt einen Transformationsprozess durchlaufen, der noch nicht abgeschlossen ist. Die Folgen der

Reform sind unter anderem:
-  Veränderungen oder Austausch einiger1 Lehrprogramme und ganzer Disziplinen aus politischen und ideologischen Gründen;
-  Einführung neuer Fächer und entsprechender neuer Studienprogramme;
-  Umstrukturierung der Hochschulbildung mit Übergang zu dem westlichen Dreistufensystem (Bakkalaureat - Magistratur -Aspirantur);
-  Marktorientierung des Hochschulsystems und Kürzung der Zuwendungen aus dem Staatshaushalt. Dies führte zur

Gründung zahlreicher privater Hochschulen. Gleichzeitig gingen die staatlichen Hochschulen zu einem neuen Modell über - ein Teil der  wird mit staatlichen Zuschüssen und Krediten finanziert, für den anderen Teil müssen die Studierenden Gebühren bezahlen.

Ein großes Problem stellen die akademischen Traditionen der einzelnen Hochschulen dar. Mit der Kommerzialisierung begannen sich viele Hochschulen in den Regionen, die traditionell auf die Ausbildung von Spezialisten für die Region orientiert waren, darunter Landwirtschaftsinstitute und Pädagogische Institute in den Gebietszentren, rasch auf neue Fachgebiete umzustellen. Dies erforderte mitunter einen neuen Status der Lehranstalt, und so entstanden in drei, vier Jahren über zwei Dutzend neue Universitäten. Jetzt bilden sie einen großen Teil der staatlichen Universitäten (rund dreißig). Insgesamt gestaltet sich die Situation mit dem Lehrpersonal an den Universitäten schwierig. Nach Angaben des Nationalen Zentrums für staatliche Bildungsstandards haben in Kasachstan nur etwa 35 Prozent der an den Universitäten Beschäftigten einen Doktortitel und nur sechs Prozent sind habilitiert. In vielen regionalen Universitäten liegen diese Zahlen noch niedriger.

Die Ausbildung von Lehrkräften für das Bildungswesen erfolgt in Fachinstituten und an Hochschulen, allen voran die Kasachische Nationale Pädagogische Abai-Universität. Ein akutes Problem wurde vor kurzem endgültig gelöst, nämlich die Finanzierung eines Studiums an einer staatlichen Hochschule. Auf Beschluss des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft soll sie jetzt über staatlich garantierte Bildungskredite finanziert werden, die über Banken vergeben werden. Der Staat finanziert die Kredite nicht unmittelbar, sondern über die dem Ministerium angeschlossene Aktiengesellschaft „Finanzzentrum". Die staatlichen Garantien das „Finanzzentrum" wird voraussichtlich für fünfzig bis achtzig Prozent jedes von den Banken vergeben Kredits garantieren - machen einen niedrigeren Zinssatz möglich, so dass wesentlich mehr Studierende derlei Bildungskredite in Anspruch nehmen können. Das neue System ist 2005 in Kraft getreten, gleichzeitig wurden die staatlichen Bildungskredite für das Studienjahr 2005/2006 auf 31 210 Einheiten aufgestockt. Im Vorteil sind nicht nur die Erstsemester dieses Jahres. Studierende, die bereits mit Hilfe staatlicher Bildungskredite studieren, profitieren ebenfalls davon. Sie müssen dem Staat nur das Geld zurückzahlen, das bis zur Neueinführung für ihr Studium ausgegeben wurde. Betroffen sind rund 40000 Studierende. Die Zuschüsse werden vor allem auch für Studierende technischer Disziplinen aufgestockt. Nutzte der Staat 2004 für die Ausbildung im Ingenieur- und Technikbereich rund 42 Prozent der Studienplätze, so wurden diese im Studienjahr 2005/2006 um 700 Plätze erhöht. In den Hochschulen wurden 2005 1 785 mehr qualifizierte Fachkräfte ausgebildet. Qualifizierte Spezialisten werden in erster Linie in der Erdöl- und Erdgas-Förderung, im Maschinenbau, in der Lebensmittel- und Textilindustrie, im Transportwesen, in der Metallurgie und der Baustoffindustrie gesucht. Im Rahmen der Bildungs- und Wissenschaftspolitik des Landes wird das Programm „Bolaschak" durchgeführt. Es gewährt persönliche Stipendien, die jährlich von der Kommission für Ausbildung im Ausland vergeben werden. Gefördert wird die spezialisierte Hochschulbildung für Berufe, die in Kasachstan besonders nachgefragt sind, sowie die Ordinatur, die Aspirantur und die Ausbildung an ausländischen Medizinischen Hochschulen. Die Liste der besonders gefragten Berufe wird alljährlich vom Ministerium für Bildung und Wissenschaft erstellt.

Das Stipendium wird aus dem Staatshaushalt finanziert und umfasst alle Ausgaben: Visa für Aus- und Einreise, Einschreibegebühren an der Hochschule, behördliche Anmeldung, Unterkunft, Verpflegung, Kommunikationskosten aller Art (Telefon, E-Mail, Post), Krankenversicherung, Lehrbücher, Fahrtkosten für Hin- und Rückfahrten, wenn das Studium länger als zwei Jahre dauert. Stipendien werden nach einem zweistufigen Prüfsystem verliehen: in der ersten Stufe werden ein Sprach -und ein Psychologietest durchgeführt, in der zweiten Stufe werden die Bewerbungsunterlagen mit der Nachfrage auf dem kasachstanischen Arbeitsmarkt verglichen. Da die Studienkosten im Ausland hoch sind -beispielsweise 30000 Dollar in den USA, 35000 bis 40000 Dollar in Großbritannien, 8 500 bis 10000 Dollar in Russland sind die Anforderungen an die Bewerber sehr hoch. Studierende, die auf eigene Kosten Prüfungen an ausländischen Hochschulen bestanden haben, haben Anspruch auf das „Bola-chak"-Stipendium. Sie müssen sich dann nur der zweiten Prüfungsstufe unterziehen. Das Ministerium für Bildung und Wissenschaft will  in Kasachstan bis 2009 schrittweise interregionale Berufszentren zur Schulung- und Umschulung in den Bereichen Technik, Arbeitsservice sowie einigen Wirtschaftssegmenten einrichten, nämlich für den Erdöl- und Erdgaszweig im Gebiet Atyrau, für den Wärme und Energiebereich im Gebiet Pawlodar, für die verarbeitende Industrie im Gebiet Südkasachstan sowie für den Maschinenbau im Gebiet Ostkasachstan. Die Zentren werden aus dem Staatshaushalt finanziert. Den Rektoren der kasachstanischen Universitäten machte das Ministerium für Bildung und Wissenschaften vor einiger Zeit einen durchaus originellen Vorschlag, um mehr Anreize zur besseren Ausbildung der Dozenten zu schaffen. In 2004 wurden mehr als zwei Millionen Dollar für ausländische Gastdozenten an der Kasachischen AI-Farabi-Universität und der Eurasischen Gumiljow-Universität aus dem Staatshaushalt zur Verfügung gestellt Nun machte das Ministerium den Vorschlag, dass die Universitäten alljährlich für ihre eigenen Dozenten einen Wettbewerb ausschreiben sollen. Dem Gewinner soll dann das gleiche Gehalt gezahlt werden wie den ausländischen Gastdozenten. Die staatlichen Stipendien für Studierende werden Jahr für Jahr erhöht. Im Sommer 2005 lagen sie bei über 6000 Tenge, am College bei über 5000 Tenge, das Präsidentenstipendium für Hochbegabte betrug rund 13 000 Tenge.

Der Bildungsweg nach der Hochschule steht hochqualifizierten Fachleuten mit Universitätsabschluss oder mit dem Magister offen. Sie können Aspiranten oder Doktoranden an einer Hochschule oder einer wissenschaftlichen Forschungseinrichtung werden. Eine Aspirantur ist derzeit in 215 wissenschaftlichen Disziplinen möglich, eine Doktorarbeit kann man in 29 Fachrichtungen schreiben. Der Magisterabschluss wird vor allem in den großen Wirtschaftshochschulen praktiziert, einige dieser Abschlüsse berechtigen zur Dozententätigkeit im Ausland. Der Magisterstatus ist eine neue Form des Bildungsangebots in Wirtschafts- und Geschäftsdisziplinen. So gibt beispielsweise ein Programm der Internationalen Business-Akademie die Erfahrungen von speziellen Business- und Managementprogrammen, die langjährige internationale Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch mit westlichen Business-Schulen weiter, was natürlich ein sehr großer Vorteil ist.

Viele Magister gehen in Kasachstan  in die Aspirantur, andere wenden ihr Wissen in der Praxis an. Die Nachfrage nach hochqualifizierten jungen Fachleuten wächst stetig. Weiterbildung und Umschulung sind in Bildungseinrichtungen, Wissenschafts- und Lehrzentren und über das Arbeitsamt möglich, und zwar auf Kosten des Staates oder auf Vertragsbasis. Für die Weiterbildung des Personals ist das Republikanische Institut für Qualifizierung zuständig.

Kasachstan: Reisevideo

  • Reiseziel Reiseziel
  • Flughafen Flughafen
  • Hotel Hotel

Individualreisen: Rundreisen in Kasachstan

Destinationen: Weitere Reiseführer auf EU-ASIEN.DE